VI. Fachausschuss

Distributed Ledger in Besteuerungs­prozessen

Vorsitzender: Prof. Dr. Robert Risse (Wirtschaftsuniversität Wien)
Stellvertretende Vorsitzende: Dr. Matthias Gries (Siemens), Hans-Christoph Herold (Leoni)

 

Mission: Dieser Fachausschuss hat als Arbeitsauftrag die Evaluierung von steuerlichen Anwendungsfällen für die Anwendung verteilter Ledger-Technologien (z.B. Blockchain). Es sollen Empfehlungen für technische Standards und Governance-Modelle entworfen werden.

 

Schwerpunkte: Gegenstand der Untersuchung sind vor allem die transaktionalen Steuern wie USt, Energiesteuern, sonstige Verbrauchsteuern, Zölle, aber auch die Lohnsteuer, Verrechnungspreise und Quellensteuern. Beispiele für Informationen, die im Besteuerungsprozess über Blockchain-Technologie abgesichert werden können, sind die präferentiellen Ursprungserklärungen, die Nachweise grenzüberschreitender Transporte für die MwSt oder die Quellensteuerzahlungen und -nachweise. Blockchain ist als Technologie bereits in der Pharmabranche (Echtheit von Medikamenten) oder im Frachtgeschäft (z.B. Rotterdamer Hafen) etabliert. Die Anwendungsfälle werden durch den Fachausschuss technologieoffen unter Berücksichtigung der Vor- und Nachteile von Distributed Ledger-Lösungen im Vergleich zu anderen Technologien evaluiert. Da das nutzenstiftende Potenzial der Technologie insbesondere in Konstellationen zum Tragen kommt, an denen mehrere Parteien mit unterschiedlichen Interessen beteiligt sind, wird angestrebt, die Finanzverwaltung an den Überlegungen frühzeitig zu beteiligen. Für die Sammlung steuerlicher Praxisfälle werden Erfahrungen aus dem Ausland ausgewertet (z.B. Niederlande, Schweden, Estland) und Automationsmöglichkeiten eruiert (Smart Contracts).